Verrät die dna unsere Spuren?

Vor einigen Jahren habe ich eigentlich aus purer Neugier bei anchestry meine DNA katalogisieren lassen. Hier das Ergebnis. Ich glaube heute könnte es bereits genauer sein.

In 5.000 Jahren von Göbekli Tepe nach Hurrel?

Dieses erste ziemlich ungenaue Testergebnis sagt lediglich, dass wir zur Haplogruppe R1b gehören und aus der Gegend des fruchtbaren Habmondes stammen. Wahrscheinlich aus der Region südlich des Taurusgebirges in Anatolien, wo auch die frühe rätselhafte  Tempelstätte Göbekli Tepe zu finden ist. Übrigens, dort ernährten sich unsere Vorfahren damals bereits nicht nur mit Fleisch, sondern sie aßen Bulgur und tranken schon Bier.

Von dort aus haben sich unsere Vorfahren wahrscheinlich von 9.000 Jahren auf den Weg nach Norddeutschland gemacht. Dort in Anatolien haben wir einige Zeit sesshaft gelebt und gelernt, wie man als Bauer sein Leben einrichtet. Wir haben das Wissen und Können für die Haltung von Tieren und den Anbau von Nutzpflanzen mitgebracht. In Norddeutschland treffen wir auf Jäger und Sammler.

 

Sie sind die Nachkommen der bereits vor 50.000 Jahren eingewanderten modernen Menschen, die ursprünglich aus Afrika stammten und in Europa eine andere Menschenform, den Neandertaler, verdrängten. Vor 25.000 Jahren musste der anatomisch moderne Mensch den nach Mitteleuropa vordringenden Eismassen weichen und konnte das Gebiet erst vor 20.000 Jahren wieder besiedeln. Die Lebensweise dieser Ureinwohner blieb indes selbst bis in die Nacheiszeit hinein stets gleich und war auf das Sammeln von Früchten, Wurzeln und Nüssen beziehungsweise auf die Jagd ausgerichtet.

Aus Knochen von 22 Menschen dieser Jäger-Sammler-Gesellschaften hat man die mitochondriale DNA sequenziert und analysiert. Dabei fand man heraus, dass die ansässigen Jäger und Sammler nicht die Vorfahren der ersten Bauern sein konnten, dass also die Bauern eingewandert sein mussten.

 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Einwanderung vor 7.500 Jahren ihren Anfang nahm.

Die Frage, ob Migranten die Sesshaftigkeit und das bäuerliche Leben nach Europa gebracht haben oder ob beheimatete Europäer lediglich die Idee dieses Lebensstils aus dem Nahen Osten, wo sie zum ersten Mal in Erscheinung trat, übernommen haben, beschäftigt die Wissenschaft bereits seit einem Jahrhundert. Gerade in den letzten Jahrzehnten setzte sich unter europäischen Altertumsforschern immer mehr die Ansicht durch, dass lokale Traditionen in Europa eine bedeutende Rolle spielen, die weitere Entwicklung also von den ursprünglichen Jäger-Sammler-Gesellschaften ausgegangen sei. Die neuen Ergebnisse revidieren diese Auffassung offenbar gründlich. "Auch wenn es sicherlich kulturelle Kontakte zwischen Jäger-Sammlern und Bauern gegeben hat, so entsteht doch mehr und mehr das Bild einer neolithischen Keimzelle in Südosteuropa. Von hier aus sollte die Geschichte unseres Kontinents in der Folge maßgeblich bestimmt werden. Doch möglicherweise ist dies nur ein Glied in einer Kette, die noch weiter zurückreicht, in das Ursprungsgebiet der bäuerlichen Sesshaftigkeit nach Anatolien und in den Nahen Osten.