Das Jader Vorwerk

Der Graf hat kein eigenes Personal und lässt die erforderlichen Arbeiten auf dem Vorwerk durch Meier ausführen. Jeder Meier ist einem Vorwerk zugewiesen, wo er zusammen mit anderen Meiern pflügen, eggen, mähen, einfahren, dreschen, Torf graben, säen, heuen, einernten, an den Hof liefern und viele andere Handlangerdienste erledigen muss. 

Das Jader Vorwerk (Karte eingenordet)
Das Jader Vorwerk (Karte eingenordet)

Jürgen ist dem Jader Vorwerk zugeteilt. Hier verbringt er einen Großteil seiner Arbeitszeit, denn das Vorwerk ist ein für damalige Verhältnisse riesiger Hof. Der auf dem Vorwerk gehaltene Viehbestand war um ein wesentliches Größer als die notwendigen Weiden. Deshalb wird auch Vieh zu den Untertanen gegeben, natürlich ohne etwas dafür zu bekommen. Für die Hofküche liefern die Meier das Schlachtvieh.

Der Graf ist aber nicht nur der größte Grundbesitzer des Landes sondern auch der größte Handelsherr, denn das meiste Getreide und Vieh geht durch seine Hände. 

Das Jader Vorwerk (Karte Normalansicht)
Das Jader Vorwerk (Karte Normalansicht)

Der Transport des gräflichen Getreides liegt ebenfalls in der Verantwortung der Meier. Es wird nach Ovelgönne gebracht und von dort aus weiter nach Oldenburg. Immer zwei Meier dürfen zusammenspannen um das Getreide zu transportieren.

Im Winter ruht der Transport, weil es keine Steinstraßen gibt und dann lagern in großen Packhäusern in Ovelgönne große Mengen des Getreides.

Jagd ist schon seit langem Vorrecht des Grafen. Die Meier stellt die Treiber, je nach Größe der Bau zwei oder drei Mann.  

 

 

Alle diese Pachtarbeiten nehmen Menge Zeit in Anspruch, und zur Bewirtschaftung des eigenen Landes bleibt kaum Zeit übrig. Das bedeutet, dass die ganze Familie mit anfassen muss, um den Lebensunterhalt vom gepachteten Grund und Boden zu bestreiten.