Deichbau an der Jade

1531 Dick Breff By Der Jade

Im Jahre 1531 als Haye Hollinch, Warner und Herman Steineken dickschwaren gewesen sint, do hefft  das carspel binnen dickes gedruncken 1 tunne brockebier, so hebben de carspelslude under andern begehrt, dat se eine ordenurige wolden hebben, wo se siek hebben undt holden scholden bi dike unde damme, und hebben dartho gekaren 8 mans, de scholden setten, wat nutte unde gudt wehre vor de herschup und carspel, so sindt disse nahbeschrevene dartho gekahren: Dethmer unde Corengel, Hinrich Eylers, Eylert, Berenhardt, Staes Frylink, Lange J ürgen [VolkmannJ, des Drosten I Engelbart Volkmanj sone, Marten Kloeke. Wat de acht schloten unde makeden, dat scholde einen jedern woll behagen. So ist idt geschehen, dat dat landrecht tho der Bockelerborch geholden wurt tho Gercken hus tho Bockel, dat Engelbart {der Drostj hett gefraget:

"Haye Hollingk [der erste der Deichgeschworenen] und Staes Frylingk [als Vertreter der Kirchspielsleute], Haye, hebbe ghi ock einen dickbreff, dar gi juw nah tho richten wetten?"

Darop Haye geantwortet hefft, dat alle dieck wal gemachet wehre. Daruff hett mein gnediger herr dith befehl den swaren gegeven. Ferner is idt geschehen, dat unse gnedige her graff Anthonius sarnbt den landdrosten sind gewesen bei der Wapelingk, so hett der landdroste von wegen mines gnedigen hern also geredet: "Gi swaren van Twivelstedte und der Jahde unde Rastede, mein herr sein gnade will van juw hebben, dat ghi scholen up dicke unde damme sehen und richten, den einen als den anderen, und Iahten den einen anders nicht driven als den andern, edder sein gnaden wilt mit juw swaren tho dohnde hebben." Darup heHt mein herr sein gnaden sulvest geantwortet: "Ghi dickschwaren, dar wesset tho verdacht, als de droste gesecht hefft, und holdet dat, und so dar jemandt wehre, der solckes wedderstrevede, will ick mi nicht allens an sin guth, sundern ock an sin bloth holden."

 

Articuli und unterscheidt der Dinge, de man dohn und Iahten schall.

1. Blifft ein sIede tho husz, dar man schall medde bi der menheit sin, desz

     brocke schal sin 8 grote; blifft ein man tho husz, 4 grote.

2. De rode up gemarcket, 1 groten, unde blifft de dick beliggen up de letzte schauwunge, so is ein jeder      rode 2 grot; werth in dem falle wehr brokehafftig gefunden, will sich de mehnheit darin

     etwas entfallen Iahten, dat steit bi der mehnheit, averst men schal siek dar nicht

     up dregen,

3. Wenn men teiet tho dem dike edder van dem dike und bi dem dike

     uth unde tho husz, vrie unde vehlich, vorbeden kiffworde, scheltworde unde welt-

     worde, bi brocke 5 tunne beres (Fassung B: bei einer Tonne biersz).

4. Soll nemandt vor des andern dike binnen dikes affsoden up 4 rode, buten 3 roden bei 1 tunnen

    beres (Fassung B: bei einer halben tonne biersz).

5. Niemandt schal des andern damme thotreden ohne jemands bewilligunge bi peen 1 hinckeman            beres.

6. I Fassung B: Bie den bier]. Tho dem beer, van dem beer fri sin uth unde tho

     husz.

7. Scholen nabliven kiffworde unde scheltworde, 1 hinckeman beers.

8. Scheltworde in jemandes ehre, 1 tunne beers.

9. Schleit einer den andern mit der fust, 1 tunne beers I B: y,; tunne biers] ; wundet einer den andern, 1        tonne beers.

10. So jemandt von den dikeswaren in dem karspei verbadet wurde und wehre

    ungehorsaem, de schall verbreken hebben 1 tunne beers.

11. Werdt einer verbadet. bei se bi (B sein bier) tho kamende unde verachtet dat bodt, dar schall man       so lange up drinken, beth he kumpt.

12. So jemandt sine dike nicht naberlick makede und jemandt dar schaden aff sehe ge in sinen diken,       den schall he em den ock wedder up leggen unde macken.

13. So jemandt den andern uthhalde unde wolde

 

Fluten und Deiche am Jadebusen um 1615
Fluten und Deiche am Jadebusen um 1615
Deichbauarbeiten nach der Weihnachtsflut 1717
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