"Der Mann aus dem Pachtwald"

,,Der eine sammelt Briefmarken, der andere Bierdeckel - ich sammle Verwandte". Mit dieser Anmerkung habe ich schon oft meine Sammelwut gerechtfertigt, wenn ich gefragt wurde, warum ich mich für unsere Familiengeschichte interessiere.

Wer erst einmal mit der Ahnensuche beginnt, muss damit rechnen, nie fertig zu werden. Ein ,,Fass ohne Boden" für das Engagement, Familiensinn, Verständnis, Geduld und ein »Wir" - Gefühl notwendig sind, um sich diesem Thema zu nähern. Genealogie macht süchtig, kostet Geld, viel Zeit und der Rest der Verwandtschaft freut sich, dass sich ein ,,Infizierter" findet der das macht. Aber es ist eine riesige Freude, zu sehen, wie sich die gesammelten Informationen wie Puzzleteile zusammenfügen. Das ,,Eintauchen" in die Vergangenheit ist ein Miterleben mit den Vorfahren und es gibt viele Aha-Momente und mehr Verständnis für die Entwicklungsgeschichte der Familie und die Entwicklung der Gesellschaft.

 

Zukunft braucht Herkunft

Wer die Zukunft verstehen und gestalten will, sollte die Vergangenheit kennen und ein Gefühl für sie entwickelt haben! Alles was heute so ist, hat eine Historie. Die Vergangenheit der eigenen Familie ist die spannende Geschichte der eigenen Identität. Was bedeutet zum Beispiel unser Name? Wie ist er entstanden und woher kommt er?

 

Wo wären wir, wenn alle nur in die Zukunft sehen würden, wobei vielen Menschen beim Blick in die Zukunft oft negative Gedanken kommen. Vergangenheit könnte man auch durch den Begriff Erfahrungsschatz ersetzen. Erfahrung eines Menschen - Erfahrung der gesamten Menschheit ist das nicht auch eine Definition für Geschichte? Trägt Geschichte nicht auch dazu bei, dass wir wissen, dass sich Änderungen doch nicht so schnell vollziehen können, wie wir es uns manchmal wünschen oder befurchten? Gibt uns das nicht auch die Gelassenheit für den Alltag?

In dieser Chronik habe ich Teile meiner Sammlung - die zum Teil die letzten Zeugen unserer Familiengeschichte - zusammengetragen und prosaisch ausgestaltet. Ich hoffe, dass ich später hiermit den/die  Eine(n) oder Andere(n) aus unserer Familie für unsere Geschichte interessieren kann, damit die eigene Geschichte für die Zukunft erhal-ten bleibt und vielleicht sogar fortgeschrieben wird.

 

 

Peter Hurrelmann (11.07.1950)

 

Frühjahr 2017