Auswanderer USA

Heimat ist ein starker Begriff und für viele ist es auch heute noch nicht denkbar, die Stadt oder das Dorf, wo man groß geworden ist, endgültig zu verlassen. Trotzdem haben tausende wegen religiöser Unterdrückung und großer Hungersnot ab 1709 ihre deutsche Heimat verlassen und bauten sich in Nordamerika eine neue Existenz auf. Von der Pfalz ausgehend breiteten sich bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Wanderungsbewegungen in großen Teilen Deutschlands aus. Gründe hierfür waren unter anderem eine Überbevölkerung, die in anderen deutschen Ländern erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts eintrat.

Auslösender Faktor für dieses enorme Wachstum – das in ganz Europa auftrat – war vor allem eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und das Fortschreiten der Industrialisierung. Auch der sanitäre und medizinische Fortschritt trug zu einer fallenden Sterblichkeitsrate bei. In ganz Europa korrelieren die hohen Auswanderungsquoten mit den etwa 20 bis 25 Jahre früher liegenden natürlichen Zuwachsraten.

In Amerika angekommen, hatten sie alles hinter sich gelassen. Ein freies Land ohne Feudalismus und Unterdrückung... nichts von alledem gab es hier. Allerdings war der Wettbewerb untereinander sehr hoch. Ein Wettbewerb untereinander, der auch heute innerhalb der amerikanischen Gesellschaft zu spüren ist. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Alles war möglich. Viele blieben an der Ostküste. Andere fuhren ausgerüstet mit Planwagen und Gewehr in Richtung Westen und siedelten dort, wo es ihnen gefiel. Der Waffenbesitz hat eine lange Historie in den USA und wird daher auch nicht rückgängig gemacht werden können.

 

Das Land war jedoch damals nicht unbewohnt sondern hier lebten Millionen Ureinwohner, die Indianer. Sie wurden von den Einwanderern bekämpft und bis 1900 fast ausgerottet. Einen Genozid an den Indianern haben die USA bisher nicht anerkannt. Bereits vor Gründung der USA vertrieben und mordeten Neusiedler aus Britannien, Frankreich, den Niederlanden und auch aus Deutschland die indigene Urbevölkerung.

Aber systematisch wurde der Kampf gegen die Indianer erst seit 1830 durch den „Indian Removal Act“ von Präsident Andrew Jackson. Er forderte die Vertreibung auf dem „Pfad der Tränen“ und nahm damit den Tod der Ureinwohner Amerikas in Kauf.

 

Der Anteil der indigenen Bevölkerung in den USA beträgt heute rund zwei Prozent – rund 6,8 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen leben in Reservaten in Alaska, South Dakota, Oklahoma und New Mexico.

Auswanderer Denkmal in New York
Auswanderer Denkmal in New York

Bremerhaven

Auswanderer Denkmal
Auswanderer Denkmal

Columbus Kaje

 Für über sieben Millionen Menschen, die zwischen 1830 und 1974 über Bremerhaven in die Neue Welt auswanderten, begann hier ein neuer Lebensabschnitt.

New York

Fähre von Ellis Island zum Festland
Fähre von Ellis Island zum Festland

Ellis Island

Die Insel war lange Zeit Sitz der Einreisebehörde für den Staat und die Stadt New York und über 30 Jahre die zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA. Zwischen 1892 und 1954 durchliefen etwa 12 Millionen Einwanderer die Insel.

Philadelphia

Foto: Patrick Pelster, Vorderseite der Independence Hall in Philadelphia, Pennsylvania.
Foto: Patrick Pelster, Vorderseite der Independence Hall in Philadelphia, Pennsylvania.

Independence Hall

In der Independence Hall legten alle Einwanderer den Eid auf die Verfassung ab.